Star Trek: The Journey - Essays  
 

Kurzessay

aus "Star Trek: The Journey", Sektion 7

von Christopher Kurtz

05.04.2003

Schöpfer und Kreatur

Gott und die Welt

Wenn gleich das existenzialistische Weltbild keinen Gott im klassischen Sinne kennt, so ist doch die Beziehung zwischen Schöpfer und lebendem Werk ein zentrales Thema in Star Trek.

Besonders die Fähigkeit der Menschen, andere Lebewesen zu erschaffen, führt immer wieder zu problematischen Auseinandersetzungen.

Lebensformen wie der Android Data, das MHN der Voyager oder gar die Sonder Voyager 6, die fern der Heimat ein eigenes Bewusstsein entwickelt, sie alle können den Menschen Gott nennen.


Bild 75: Konstruktionspläne von Data

Eltern und Kinder

Grundsätzlich wird die Problematik analog zu einer Eltern-Kind-Beziehung betrachtet und beurteilt. Das wichtigste Kriterium ist sicher wieder auch hier die Verantwortung für eine getroffene Entscheidung (nämlich ein neues Leben in die Welt zu setzten).

Egal ob biologischer Nachwuchs oder intelligente, empfindungsfähige Erfindung, die Verpflichtungen, die sich aus beiden Fällen ergeben sind die Gleichen. So wenig ein Kind bei „Nichtgefallen“ verstoßen werden kann, genau so wenig darf ein Programmierer sich einer sich selbst bewussten Schöpfung entledigen.

Selbstverständlich heißt dies jedoch nicht, dass Schöpfer für die Handlungen ihrer Kinder verantwortlich zu machen sind, wenn sie ihrer Verantwortung als Eltern entsprochen haben.

Superwesen

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere höhere Lebensformen wie die Q, die Propheten oder den Fürsorger. Diese verfügen durchaus über göttliche Attribute, auch wenn sich keiner von ihnen selbst (außer vielleicht Q in einer schwachen Stunde) als Gott betrachtet. Prinzipiell gibt es natürlich zwei Sorten von „Göttern“, die Guten und die Bösen. Tatsächlich aber führt die Einmischung eines Überwesens ungeachtet seiner Absicht in der Regel zu eine Katastrophe.

Der Fürsorger zum Beispiel versucht, durch seine Macht das Unrecht, das die Ocampa durch sein Volk erlitten haben, zu sühnen. Jenes gerät dadurch aber in eine absolute Abhängigkeit zu dem mit der Zeit als gottähnlich verehrten Wesen.

Q hingegen entpuppt sich als neugieriger Beobachter, der in letzter Konsequenz durch den explosionsartigen Fortschritt der Menschheit besorgt um die langfristige Macht seines stagnierenden Kontinuums bangt.


Bild 76: Q diskutiert mit Picard das Wesen und die Zukunft der Menschheit

Der Archetyp eines Star Trek-„Gottes“ ist das Wesen von Sha Ka Ree, einem Planeten im galaktischen Kern. Das behauptet, tatsächlich Gott zu sein, entpuppt sich aber als bösartiger zur Strafe im hintersten Winkel der Galaxie verbannter Schwindler.

Dieses Kurzessay gehört in eine Reihe von Artikeln aus "Star Trek: The Journey", Sektion 7.

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